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Sassigrat

Kanton Uri

Wanderung

Vom Isenthaler Chlital über den
Sassigrat ins Grosstal

Isenthal - Musenalp - Sassigrat - Biwaldalp - Alp Wilderbutzen - Alp Steinhüttli - St. Jakob

Findet man zwischen Isenthal und der Talstation der Luftseilbahn Musenalp eine Fahrgelegenheit, so spart man ca. 2 Stunden Wanderzeit ein.

Wer von der Biwaldalp den steilen, direkten Abstieg nach St. Jakob wählt, verkürzt die Tour um ca. eine Stunde, verpasst aber einen der schönsten Abschnitte der Wanderung durch den hinteren Teil vom Grosstal.

Ganze
Wanderung

   

Kurze
Variante

Abstieg über Alp Wilderbutzen


   


Steiler Abstieg bei Biwaldalp


Dauer: 6 Std.

   

Dauer: 5 Std.

Dist: 12,7 km

   

Dist: 9,1 km

rauf: 907 m

   

rauf: 822 m

runter: 1001 m

   

runter: 915 m

Anf: T2

   

Anf: T2

Karte

Isenthal (770 m) - Talstation Musenalp (1190 m) - mit der Luftseilbahn zur Musenalp (1484 m) - Sassigrat (1780 m) - Biwaldalp (1696 m) - Alp Wilderbutzen (1685 m) - Alp Steinhüttli (1401 m) - Postautohaltestelle St. Jakob (979 m) (Talstation Luftseilbahn Gitschenen)

Die Wanderung kann man natürlich auch in die andere Richtung begehen. Dann hat man einen langen, aber moderaten Aufstieg und kann sich auf der Biwaldalp und auf der Musenalp erholen. Danach geht es mit der Seilbahn runter ins Chlital. Nach einem letzten Fussmarsch auf der asphaltierten Alpstrasse erreicht man nach ca. 90 Minuten die Postautohaltestelle in Isenthal. Beide Richtungen haben ihre Vor- und Nachteile.

Diashow mit weiteren Fotos dieser Wanderung

Sassigrat (1780 m)

Wanderbericht

Wanderung vom Mittwoch, 19. Juli 2022

Diese Wanderung wollte ich schon seit vielen Jahren machen. Ich war vor 40 Jahren einmal dort, kann mich aber an keine Details mehr erinnern.
Da am Nachmittag nur zwei Postautos zurückfahren, war ich wegen den Wanderzeiten und meiner Fotografiererei etwas besorgt. Letztendlich ging alles perfekt auf und ich hatte sogar noch etwas Zeit übrig.
Ich stieg um 7:21 Uhr im Bahnhof Altdorf ein und war um 7:47 Uhr in Isenthal. Am Wochenende fährt das Postauto eine Stunde später! Zumindest war dies im Jahr 2022 so. Die Fahrt von Isleten ins Isenthal ist ein absolutes Highlight. Noch besser hat mir die Rückfahrt gefallen. Die Strasse ist schmal und die Sicht auf den weit unter uns glitzernden Urnersee fantastisch.
Im Postauto sass ein deutscher Berggänger der noch «schnell» auf den Uri Rotstock wollte. Für mich unvorstellbar, aber ich habe ja vom Kraxeln auch absolut keine Ahnung. Ich weiss nur eins, das letzte Postauto fährt um 17:30 Uhr von St. Jakob zurück. Nachdenklich stimmte mich seine folgende Bemerkung: «Ich schaue neidisch auf ihre Wanderstöcke, denn meine habe ich im Hauptbahnhof Zürich liegengelassen.» Oh je, gerne hätte ich ihm meine geschenkt, doch angesichts meiner langen Wanderung wollten meine Gelenke sie unter keinen Umständen hergeben.
Postauto durchquert enge Stelle beim Hotel Tourist in Isenthal im Kanton Uri

Das Postauto hat beim Hotel Tourist in Isenthal nicht viel Platz


Obwohl der Bus nur fünf Mal am Tag fährt und die Strasse, während dieser Zeit für den übrigen Verkehr gesperrt ist, kamen uns zehn Autos und ein Quad entgegen. Ein PW-Lenker musste ca. 200 m rückwärtsfahren. Als uns an einer Stelle gleich drei Autos entgegenfuhren, wurde es richtig interessant. Die beiden vorderen Fahrzeug hatten holländische Kontrollschilder. Als sie hektisch eine Ausweichstelle suchten, kam es um Haaresbreite zu einer Kollision zwischen den beiden Fahrzeugen. Nur energisches Hupen unseres Chauffeurs verhinderte den Crash. Wer Fahrpläne und Verkehrsschilder lesen kann ist eindeutig im Vorteil.
Unser einheimischer Chauffeur war ein gut gelaunter Alleinunterhalter. Er liess sich nie aus der Ruhe bringen. Cool manövrierte er sein grosses Fahrzeug durch alle engen Passagen. Er kannte jeden Einheimischen und wechselte auch einmal kurz ein paar freundliche Worte. Ich fühlte mich bei ihm sicher und gut aufgehoben.
Hotelschild vom Hotel Urirotstockin in Isenthalt

Zum Glück brauche ich kein Zimmer

Blumen am Hotel Urirotstock in Isenthal

Eingang vom Hotel Urirotstock


Ich empfehle in Isenthal im Hotel Urirotstock oder im Gasthaus Tourist ein erstes Kaffi zu nehmen. Hier wird man immer freundlich empfangen. Bis zur Musenalp gibt es kein Restaurant mehr!
Kirche von Isenthal

Kirche von Isenthal

Blick von Isenthal ins Chlital

Blick von Isenthal ins Chlital

Hier beginnt die Strasse ins Chlital

Hier beginnt die Strasse ins Chlital

Brücke über den Chlitalerbach

Brücke über den Chlitalerbach

Von Isenthal geht es auf einer schmalen, asphaltierten Strasse durch das Chlital zur Talstation der Musenalp-Bahn. Um dieses Zeit lag das Tal noch im Schatten und entlang des Chlitalbaches war es angenehm kühl. Gemäss Wanderwegweiser hat man für diese erste Strecke zwei Stunden und 15 Minuten. Es sind ca. 420 Höhenmeter zu überwinden. Gerne wäre ich diese Strecke mit einem kleinen Bus gefahren. Früher habe es diesen Service gegeben, doch zurzeit bleibt einem nichts anderes übrig als ein offizielles Taxi zu nehmen - oder Autostopp zu machen.
Luftseilbahn Musenalp

Luftseilbahn Musenalp

Berge im Chlital mit Mond

Berge im Chlital

Musenalp von der Luftseilbahn aus gesehen

Die Musenalp taucht auf


Die Bahn fährt alle 30 Minuten oder ab drei Personen. Da ich allein war, musste ich 15 Minuten warten. Während ich der Wartezeit erschienen plötzlich drei grosse Hirtenhunde. Mir war nicht ganz wohl, aber sie interessierten sich zum Glück für alles andere, nur nicht für mich. Warum waren die nicht bei ihren Schafen? Hatten sie gerade ihre Znünipause? Nachdem sie jeden Pfosten und jede Ecke markiert hatten, trotteten sie weiter.
Kabine der Luftseilbahn Musenalp

Es haben 4 Personen Platz


Kurz danach kam die Kabine und ich konnte einsteigen. Oben angekommen, bezahlte ich die Fahrt und plauderte noch etwas mit dem Seiler. Er gab mir interessante Wandertipps und erzählte mir von den Problemen mit den Fahrgästen. «Wenn sie unten aussteigen und die Türe nicht schliessen, kann ich die Kabine nur mit einem Notprogramm wieder hochziehen. Bei diesem hat die Kabine drei Mal so lange wie sonst. Bei grossem Andrang haben die wartenden Gäste gar keine Freude an solchen unnötigen Verzögerungen.»
Eingang vom Berggasthaus Musenalp

Eingang vom Berggasthaus Musenalp

Käserei auf der Musenalp

Käserei auf der Musenalp

Berggasthaus Musenalp

Berggasthaus Musenalp


Das Berggasthaus Musenalp ist ein Bijou. Hier würde ich unbedingt eine Pause einlegen. Die Naturterrasse wird im Sommer früh von der Sonne beschienen und lädt zum Verweilen ein. Nach einem netten Gespräch mit Klaus, dem freundlichen Wirt, Seiler und Käser, machte ich mich auf den Weg zum Sassigrat.
Sassigrat

Den Sassigrat hat man beim kurzen Aufstieg immer vor sich

Sassigrat mit Blick auf den Chulm und den Urnersee

Sassigrat mit Blick auf den Chulm und den Urnersee


So früh am Morgen war ich noch ganz allein unterwegs. Alle anderen waren sicher schon auf dem 2929 m hohen Uri Rotstock. Man hat für den Aufstieg zum Sassigrat nur ca. 45 Minuten. Der Weg ist gut begehbar und nirgends ausgesetzt. Der Sassigrat ist ein kleiner Übergang mit zwei Bänkli.
Blick vom Sassigrat ins Chlital und das gegenüberliegende Schartihöreli

Blick vom Sassigrat ins Chlital und das gegenüberliegende Schartihöreli (1692 m) (Bildmitte)


Wer auf dem Sassigrat ca. 2 Minuten in Richtung Chessel wandert, wird mit einem schönen Blick ins Grosstal und seine umliegenden Berge belohnt. Der Weg ist schmal und wird offensichtlich wenig begangen. Hier muss man sich etwas konzentrieren.
Wanderwegweiser auf dem Sassigrat

Wanderwegweiser auf dem Sassigrat (1780 m)

Aussichtspunkt auf dem Sassigrat mit Blick auf den Chessel und den Schlieren

Aussichtspunkt auf dem Sassigrat mit Blick auf den Chessel (2156 m) und den Schlieren (2830 m)

360 Grad Panorama vom Sassigrat

360 Grad Panorama vom Sassigrat

Leider war ich zu früh oben und hatte etwas Gegenlicht. Drei Tage zuvor waren die Bergspitzen wolkenverhangen. Die typischen Plagen eines Fotografen.


Noch viel schöner ist die Aussicht auf dem Chulm. Der Weg beginnt etwas unterhalb vom Sassigrat. Es ist allerdings ein weiss-blau-weiss markierter Bergweg und sicher nichts für Jedermann!
Auf dem Weg zur Biwaldalp

Auf dem Weg zur Biwaldalp


Der Weg zur Biwaldalp ist gut ausgebaut. Im oberen Teil muss man etwas auf die Schritte achten, aber alles ist im Rahmen von T2.
Auf dem schmalen Weg kamen mir sechs Personen entgegen. Nach etwas Smalltalk und dem Hinweis auf meine Homepage meinte eine der Frauen plötzlich sie habe auch schon darin herumgestöbert. Schön, wenn meine Homepage benutzt wird. Nur dann macht meine Arbeit Sinn.
Biwaldalp

Der Abstieg zur Biwaldalp dauert nur ca. 30 Minuten

Geschnitzter Wegweiser zum Uri Rotstock bei der Biwaldalp

Wie wärs mit einem kleinen 'Abstecher' auf den Uri Rotstock? ;-)

Gemäss Wanderwegweiser ist man in 3 Std. und 50 Min. oben...

Fahne vom Kanton Uri bei der Biwaldalp

Mir hat die Fahne vom Kanton Uri schon immer gut gefallen!

Terrasse der Biwaldalp

Terrasse der Biwaldalp


In der Biwaldalp wurde ich freundlich empfangen. Ich ass eine feine Tagessuppe und genoss den schönen Blick ins Grosstal.
Von hier aus kann man direkt nach St. Jakob absteigen. Dort befindet sich die Talstation der Seilbahn Gitschenen und für mich viel wichtiger, die Postautohaltestelle. Gemäss Wanderwegweiser ist man nach einer Stunde und 20 Minuten unten.
Viel schöner ist allerdings der etwas längere und sanftere Abstieg über die Alpen Wilderbutzen und Steinhüttli. Gemäss Wanderwegweiser ist man in zwei Stunden und 10 Minuten in St. Jakob.
Aussicht von der Biwaldalp in Richtung Alp Wilderbutzen

Aussicht von der Biwaldalp in Richtung Alp Wilderbutzen

Biwaldalp

Blick zurück zur Biwaldalp


Mir hat dieser Weg sehr gut gefallen. Ab der Alp Wilderbutzen geht man auf der Alpstrasse. Im oberen Teil ist sie etwas rauer, aber gut begehbar. Einige schöne braune Geissen fanden es interessant mich zu begleiten. Neugierig bedrängten sie mich von allen Seiten. Manchmal liessen sie sich etwas zurückfallen, assen links und rechts Kräuter, Gräser und Blätter und rannten mir dann wieder hinterher. Dabei ertönten ihre hellen Glöckchen und ich wusste, dass sie wieder auf dem Weg zu mir waren. Da sie keine Anstalten machten, um umzukehren, machte ich mir langsam Sorgen. Kommen die nun auch aufs Postauto?
Alp Wilderbutzen im Grosstal

Alp Wilderbutzen

Abstieg von der Alp Wilderbutzen

Abstieg von der Alp Wilderbutzen


Ich setzte mich auf einen Stein und wartete die Reaktion der Geissen ab. Sie kletterten um mich herum und ich kam mir langsam vor wie der Geissen-Peter. Offensichtlich dachten sie nicht ans Umkehren. Schliesslich schlich ich mich davon. Nur zwei Geissen folgten mir. Als ich sie energisch zurückscheuchte, war ich wieder allein unterwegs. Irgendwie war es doch lustiger mit den Geissen.
Im hintersten Teil vom Grosstal entspringt der Isentalerbach

Im hintersten Teil vom Grosstal entspringt der Isentalerbach

Hoher Rittersporn (Delphinium elatum)

Hoher Rittersporn (Delphinium elatum)


Ganz hinten im Tal fand ich zu meiner grossen Freude noch Hohen Rittersporn. Schade, dass ich das Makroobjektiv nicht dabeihatte. Mir ist diese Pflanze bisher noch nie begegnet. Auch hier oben fand ich sie nur auf einem kleinen Teilstück von ca. 100 m. Danach sah ich wieder nur noch den allgegenwärtigen Eisenhut.
Blick ins Grosstal in Richtung Isenthal

Blick ins Grosstal in Richtung Isenthal

Grosstal mit weit entfernter Krete der Scheidegg

Weit entfernt sieht man die Krete der Scheidegg

Hüttenegg am Isentalerbach mit Blick auf den Gross Rimmistock (2582 m)

Chimiboden am Isentalerbach mit Blick auf den Gross Rimmistock (2582 m)


Beim Chimiboden wird es flacher. Hier überquert man den wilden Isentalerbach. Auf diesem Plateau befinden sich die Talstationen der Transportbahnen von der Biwaldalp und der Alp Wilderbutzen. Hier gibt es auch einen kleinen Campingplatz mit einer Toilette. Dieser schöne Ort am Isentalerbach ist an Wochendenden ein beliebter Picknickplatz. Fahrbewilligungen kann man zum Beispiel bei der Talstation der Luftseilbahn Gitschenen kaufen (St. Jakob).
Blick vom Grosstal hoch zum Sassigrat

Blick hoch zum Sassigrat

Schlieren (2830 m) über dem Isentalerbach

Schlieren (2830 m) über dem Isentalerbach

Weiler Rüti - Hier endet der steile Abstieg von der Biwaldalp

Weiler Rüti - Hier endet der steile Abstieg von der Biwaldalp


Danach geht es auf einer Naturstrasse dem kühlen Isentalerbach entlang nach St. Jakob runter. Bis zum Eintreffen des Postautos hatte ich noch 30 Minuten Zeit. Ich plauderte mit einer netten Einheimischen, die auf die Abfahrt der Seilbahnkabine wartete. Mitten im Gespräch erklang das Abfahrtsignal. Die Frau sprang auf, rannte zur Kabine, löste den Gummispanner, der die Türe offenhielt und schon schwebte sie dem Gitschenen entgegen.
St. Jakob - Talstation der Luftseilbahn Gitschnen und Postautohaltestelle

St. Jakob - Talstation der Luftseilbahn Gitschnen und Postautohaltestelle

Schild der Postautohaltestelle St. Jakob

Postautohaltestelle St. Jakob


Nun kam auch mein Postauto. Ich freute mich sehr auf die spezielle Fahrt nach Isleten. Der Chauffeur war zum Glück der Gleiche. Er erkundigte sich bei den Fahrgästen, ob jemand in Isleten zur Schiffstation müsse. Es meldeten sich einige und er überraschte sie mit der Ankündigung, dass er sie ausserfahrplanmässig dorthin fahren werde. Wow, das ist aber ein toller Service für unsere Touristen!
Postauto in St. Jakob

Postauto in St. Jakob


Auf der Fahrt nach Isenthal stiegen an jeder noch so abgelegenen Haltestelle einige Fahrgäste ein. So war der Bus auf der Fahrt nach Isleten gut gefüllt. Natürlich kamen uns auch auf dieser Fahrt einige Autos entgegen, aber alles kein Problem, welches unser Chauffeur nicht lösen konnte.
Urnersee mit Blick in Richtung Flüelen

Urnersee mit Blick in Richtung Flüelen

Die Aufnahme habe ich aus dem Postauto gemacht.

Schiffstation Isleten am Urnersee

Schiffstation Isleten

Auch dieses Foto habe ich aus dem Postauto geschossen.


Herrlich, dieser Blick auf den türkisblauen Urnersee mit seinen vielen Windsufern. Davon bekomme ich nie genug. Leider war die Fahrt viel zu kurz. Wie versprochen, fuhr der Chauffeur noch zur Schiffsstation. Dort stiegen erstaunlich viele Gäste aus. Die freuten sich sicher alle über den perfekten Service.