Die T2-Wanderung ist gut begehbar. Den langen Abstieg mit über 1300 Höhenmetern
sollte man allerdings nicht unterschätzen.
Der Wanderweg endet im Bisistal bei der Bushaltestelle Schlänggen. Hier hat es
allerdings nur ein Holzbänkli. Wer lange warten muss, dem empfehle ich zur
Haltestelle Schwarzenbach zu wandern. Es sind ca. 1,2 km und 139 Höhenmeter
(runter). Länger als 25 Minuten hat man nicht. Dort befindet sich das Restaurant
Schwarzenbach und ein grosser Kinderspielplatz. Hier lässt es sich gemütlich warten.
Vielleicht sogar auf den übernächsten Bus…
Dauer: 4 Std. 10 Min. (SAC-Norm, netto)
Distanz: 9,9 km
468 m rauf / 1353 m runter
weiss-rot-weiss, T2, Ausdauer
Karte
Balm / Hotel Klausenpass (1837 m) - Balmer Grätli (2219 m) - Ruosalp (1500 m) -
Waldisee (1404 m) - Schlänggen (1090 m) - Restaurant Schwarzenbach (1985 m)
Wanderbericht
Wanderung vom Freitag, 12. August 2022
Mein Bus fuhr um 7:00 Uhr los. Ich hatte gut geschlafen und freute mich auf
die neue Tour.
Endlich wieder einmal Neuland erkunden! Obwohl ich im Schächental wohne, bin ich noch
nie ins Bisistal gewandert. Entsprechend gross war die Vorfreude auf die lange Tour.
Ich fuhr mit dem ersten Postauto vom Bahnhof Altdorf bis zum Hotel Klausenpass. Die
Haltestelle heisst «Balm (Klausen)». Es ist eine Haltestelle nach «Unterschächen, Untere Balm».
Die Sitzplätze im Postauto waren fast alle belegt und die Stimmung hervorragend -
nicht nur bei mir.
Viele stiegen bei der Haltestelle Untere Balm aus, denn hier beginnt der Schächentaler
Höhenweg. Ich stieg mit zwei weiteren Personen beim Hotel Klausenpass aus, welches 1,5 km
vor dem Klausenpass steht. Der Rest fuhr in Richtung Passhöhe weiter.
Hotel Klausenpass im Morgenlicht
Das Hotel Klausenpass wurde in den letzten Monaten umgebaut und erstrahlt in neuem Glanz.
Ich bin positiv überrascht. Mir gefällt’s.
Der Aufstieg zum Balmer Grätli beginnt links vom Hotel. Die ersten zwei Meter sind die
schwierigsten der ganzen Tour ;-) Der Aufstieg selbst hat mir Spass gemacht. Die 468
Höhenmeter waren schnell überwunden. Die Aussicht auf die gegenüberliegenden Berge wurde
beim Aufstieg immer besser. Leider war das Schärhorn in Wolken eingehüllt, aber ich will
mich nicht beklagen, denn das Wetter war ansonsten perfekt.
Um 9:15 Uhr war ich bereists auf dem Balmer Grätli. Zum Frühstück gab es einen Riegel und
ausnahmsweise ein Cola. Den Rest des Tages gab es nur reines Wasser.
Blick vom Balmer Grätli auf die Klausenstrasse
In der Bildmitte sieht man den Gross Windgällen (3187 m).
Balmer Grätli (2219 m)
Balmer Grätli (2219 m)
Ich war natürlich gespannt auf den Blick ins Bisistal. Diese Aussicht musste noch etwas
warten, denn vom Balmer Grätli aus sieht man noch nicht runter. Dafür ist der Blick in
Richtung Schärhorn und die Windgällen umso schöner.
Nach etwas Smalltalk mit drei netten Gipfelstürmern machte ich mich allein auf den langen
Weg ins Bisistal. Trotz traumhaftem Wanderwetter traf ich bis zum Waldisee nicht einen
einzigen Wanderer an!
Blick vom Balmer Grätli in Richtung Glattalphütte
Die ersten 500 m sind etwas steinig. Der Weg ist aber gut erkennbar und problemlos zu begehen.
Danach öffnet sich der Blick ins Bisistal. Weiter unten glitzert der Waldisee. Rechts oben
erkennt man deutlich die Glattalphütte.
Bisistal mit Waldisee
Von nun an geht es im Zickzack die Alpweiden runter. Obwohl der Waldisee doch recht nahe schien,
dauert es endlos, bis man endlich sein Ufer erreicht. Die Alpwirtschaft Waldi Ranch liegt direkt
am See und ist ein beliebtes Ausflugsziel.
Waldisee mit Alpwirtschaft Waldi Ranch
Vom Waldisee bis zur Bushaltestelle Schwarzenbach hat man gemäss Wanderwegweiser eine Stunde.
Mir blieben zum Wandern und Fotografieren 90 Minuten Zeit um den 14:53 Uhr Bus zu erreichen.
Ich machte mir wegen der langen Rückfahrt mit dem ÖV etwas Sorgen (3x Bus und 1x Zug) und wollte
keinen späteren Bus nehmen.
Gemäss Internetrecherchen ist die Haltestelle Schlänggen die erste Möglichkeit in den Bus
einzusteigen. Warum wurde dann auf allen Wanderwegweisern die Haltestelle Schwarzenbach angegeben?
Entweder bin ich zu schnell gewandert oder habe zu wenig fotografiert, denn als ich die Strasse
erreichte, blieben mir immer noch 40 Minuten. Da die Haltestelle Schlänggen nur aus einem Holzbänkli
bestand, entschloss ich mich zu der Haltestelle Schwarzenbach abzusteigen. Nach vielen Kilometern
auf Kuhweiden genoss ich die asphaltierte Strasse. Nach ca. 25 Minuten erreichte ich die Haltestelle
Schwarzenbach. Wer lange auf den nächsten Bus warten muss, ist hier bestens aufgehoben. Neben dem
schönen Restaurant Schwarzenbach gibt es auch einen aussergewöhnlich grossen Kinderspielplatz und
eine kleine Kapelle.
Restaurant Schwarzenbach
Nach einer kurzweiligen Plauderei mit zwei älteren Damen kam auch schon der Bus. Oh je, der war ja voll!
Zum Glück hat einer immer irgendwo Platz, wenn auch nicht in Fahrtrichtung. So hatte ich bis Muotathal
Gelegenheit eine gut gelaunte Gruppe ältere Ausflügler zu beobachten - und umgekehrt.
Müde von der langen Wanderung schaffte ich es dennoch überall die richtigen Anschlüsse zu nehmen.
Zuhause angekommen, ass ich mit Heisshunger alles was ich in der Küche fand. Dazu gab es noch eine
leckere Magnesiumtablette und «Doctor Strange in the Multiverse of Madness». Wow, was für ein schöner Tag!