Rigi Scheidegg
Rigi Scheidegg - Dosse - Gletti - Burggeist - Rigi Scheidegg
Dauer: ca. 3 Std.
Distanz: ca. 7,8 km
Höhenmeter: 375 m rauf / 375 m runter
Anforderungen: weiss-rot-weiss, einfach
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Karte
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Rigi Scheidegg (1656 m) - Dosse (1684 m) - Gletti (1373 m) -
Burggeist (1551 m) - Rigi Scheidegg (1656 m)
Diashow mit weiteren Fotos dieser Wanderung
Wanderbericht
Wanderung vom Dienstag, 25. September 2018
Wie wäre es einmal mit einer Wanderung ohne viele Höhenmeter? Bei der
Internet-Recherche am Vorabend bin ich auf die 2017 in Betrieb genommene
Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg gestossen. Kann man dort oben auch
eine Tour abseits der «Grüeziwege» machen? Man kann - wenigstens zum Teil.
Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg
Die Talstation erreicht man von Goldau aus via einer schmalen Nebenstrasse.
Da am Morgen alle hoch- und am Abend alle runterfahren, hält sich der
Gegenverkehr in Grenzen. Der Bauer, der mir in einer Kurve entgegenkam,
hatte den Rückwärtsgang schneller eingelegt als ich «Hoppla» sagen konnte.
Nach 2,2 km erreichte ich den Parkplatz der Talstation. Diese liegt
übrigens direkt neben einer Haltestelle der Zahnradbahn Goldau-Rigi Kulm.
Da bei der Luftseilbahn schon einige Wanderer anstanden, nahm ich es
gemütlich. Am grossen Parkplatz hatte ich Freude, an den Fr. 8.00 für
das Parkticket weniger.
Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg
Als ich langsam zur Talstation schlenderte, fiel mir auf, dass gar keine
Fahrgäste mehr draussen warteten. Offensichtlich haben in der Gondel mehr
Platz als es von aussen den Anschein macht. Prompt rief mir auch schon der
Angestellte zu: «Wollen sie mitfahren? Die Bahn fährt in 30 Sekunden los!»
Was er eigentlich sagen wollte, war: «Alter Schlarpi gib Gas!»
Natürlich war die Kabine voll. Insgesamt haben 15 Personen Platz. Auf
jeder Seite können je 5 Gäste sitzen, die anderen 5 müssen in der Mitte
stehen. Leider lagen dort schon zwei Hunde. Ich versuchte auf keine Schwänze
zu stehen und hielt mich an einem Handriemen fest. Kaum war die Bahn angefahren,
stand einer der Hunde auf, natürlich genau zwischen meine Beine. Ich getraute
mich dann doch nicht auf ihn abzusitzen. Wo war eigentlich sein Besitzer?
Nach 6 Minuten war der Spass vorbei. Trotz Sonnenschein war es am Morgen
sehr kalt. Im Schatten war der Raureif gefroren und ich war froh um meine
warmen Kleider. Der Wind war eiskalt. Die fantastische Aussicht auf den
Zugersee lenkte aber von der Kälte ab.
3D-Panorama von der Rigi Scheidegg
Blick auf den Zugersee, Arth, Goldau, den Gnipen und den Wildspitz.
2D-Panorama
Ich empfehle die Vollbild-Darstellung.
Mausrad=Zoomen / Drücken+Ziehen=Verschieben / Esc=Verlassen
Rigi Scheidegg (1656 m)
Auf dem Weg zur Hinder Dosse. Der Blick in die Berge ist herrlich!
Rigi (1798 m)
Die Rigi ist hier oben allgegenwärtig.
Etappe "Rigi Scheidegg - Dosse"
Zuerst geht es runter zur Verzweigung Hinder Dosse. Da ist man noch auf
der Wanderautobahn in Richtung Rigi Kaltbad. Danach machte ich mich an
den Aufstieg zum Dosse. Von da an war ich praktisch allein unterwegs.
Der kleine Hügel ist den meisten «Rigi-Bergsteigern» eine zu grosse
Anstrengung. Mir soll’s recht sein. Der Weg ist nicht sehr steil und
man ist schnell oben. Vom Dosse hat man eine schöne Aussicht und ich
blieb trotz eisigem Wind lange oben.
3D-Panorama vom Dosse (1684 m)
Blick auf Rigi, Gnipen, Wildspitz, Rigi Scheidegg, Hoheflue, Niderbauen Kulm und Uri Rotstock
2D-Panorama /
PeakFinder
Ich empfehle die Vollbild-Darstellung.
Mausrad=Zoomen / Drücken+Ziehen=Verschieben / Esc=Verlassen
In Richtung Vierwaldstättersee trieben Nebelschwaden ihr Unwesen. Zwei
Wanderer, die von Rigi Kaltbad kamen, beklagten sich über die fehlende
Sicht. Es sei schlimmer als in London gewesen.
Etappe "Dosse - Gletti - Gass"
Der Abstieg über den Chli Dosse (1669 m) ist erstaunlich steil. Man muss
aber gar nicht ganz runter, denn der Weg in Richtung Gletti geht vorher
links weg.
Was machen die Nebelschwaden? Zufällig bekam ich gerade ein WhatsApp von
einem verwandten Dampfschiffmaschinisten. Er sei gerade unten vorbeigefahren.
Ich antwortete ihm scherzhaft, man sehe es an den Nebelschwaden. Gemäss seiner
Antwort, seien sie nun in Brunnen angekommen. Tatsächlich löste sich danach
der Nebel auf und gab den Blick frei auf Weggis, den Bürgenstock, den Pilatus
und den wunderschönen Vierwaldstättersee.
Buochserhorn (1807 m), Bürgenstock (1128 m) und Pilatus (2128 m)
Atemberaubende Aussicht auf den Vierwaldstättersee.
Die Aufnahme ist schon etwas älter, dafür ohne Nebel.
Fast ganz allein wanderte ich über die Alpen Gletti und Brüchen zur Alp Gass.
Dort habe ich den Weg in Richtung Rigi Scheidegg genommen. Der kalte Wind
hatte nachgelassen und die Sonne wärmte wunderbar.
Alp Gass (1374 m)
Abzweiger nicht verpassen! Unmittelbar nach der Alp Gass geht es links weg.
Etappe "Gass - Burggeist - Rigi Scheidegg
Bei Gütsch habe ich mir einen Weg zur Alp Altstafel gesucht. Obwohl viele
Alpen bereits geschlossen waren, hatte es noch erstaunlich viele Rinder auf
den Weiden. Gwundrig beobachteten sie den einsamen Wanderer. Von Altstafel
ging es auf einer Naturstrasse zum kleinen Örtchen Rigi Burggeist. Natürlich
hatte das gleichnamige Restaurant heute Ruhetag.
Burggeist (1605 m)
Blick auf die Hochflue (1698 m).
Der Aufstieg zur Rigi Scheidegg ist schnell erledigt. Das Berggasthaus Rigi
Scheidegg hatte offen.
Berggasthaus Rigi Scheidegg
Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg
Ich machte noch einige Fotos und setzte mich dann in die Luftseilbahnkabine.
Langsam füllte sich die Gondel. Zum Glück hatte ich dieses Mal einen Sitzplatz.
Kurz vor der Abfahrt stieg noch eine deutsche Ferienhausbesitzerin ein. Sie
entschuldigte sich für die Unannehmlichkeiten und schob ihre Koffer in die
Mitte der Gondel.
Während der Fahrt unterhielt sie sich mit einem Informatiker, der ihr einen
PC im Ferienhaus installiert hatte. In der Kabine war es nun ganz ruhig,
denn alle hörten dem Gespräch zu. Man ist ja grundsätzlich nicht neugierig,
aber weghören geht auch nicht. Jedenfalls erschien mir die Fahrt kürzer als
am Morgen.
In der Talstation bat die Dame uns mit dem Aussteigen zu warten, bis sie ihre
Koffer ausgeladen hat. Was blieb uns auch anderes übrig? Warum sie dabei
ausgerechnet mich ansah, ist mir ein Rätsel. Sah ich so aus, als würde ich
beim Öffnen der Kabinentüre aufspringen und wie ein Äffchen über ihre Koffer
klettern?
Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg
Fazit
Ich war überrascht, dass ich am Berg der Berge so lange allein wandern konnte.
Die Aussicht ist nur auf dem Kulm (1797 m) noch besser. Dort muss man sie sich
aber mit vielen anderen teilen.