Fisetenpass
Klausenpass - Fisetenpass
Dauer: 3 Std. (SAC-Norm, netto)
Distanz: ca. 8,8 km
Höhenmeter: 367 m rauf / 314 m runter
Anforderungen: weiss-rot-weiss, T2
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Karte
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mit Postauto vom Weiler Urnerboden (1370 m) zum Klausenpass (1948 m) -
zu Fuss weiter - optionaler Abstecher zum Gletscherseeli (2098 m) -
Gemsfairenhüttli (1951 m) - Fisetenpass (2036 m) -
mit Seilbahn runter zum Weiler Urnerboden (1370 m)
Diashow mit weiteren Fotos dieser Wanderung
Wanderbericht
Wanderung vom Donnerstag, 12. September 2019
Vorbereitungen
Am 12.9.2019 war herrliches Wanderwetter angesagt.
Meine Frau war sofort einverstanden, endlich einmal
vom Klausenpass zum Fisetenpass zu wandern. Wir
wollten mit dem Auto zum Weiler Urnerboden fahren, dort
parkieren und um 9.55 Uhr ins Postauto einsteigen,
welches uns auf den Klausenpass bringen wird. Wie
immer, wenn man so früh aufsteht, hat man am Schluss
der Vorbereitungen ein Gehetze und ist spät dran.
Kaum 10 Meter unterwegs, machte mich die Benzinanzeige
etwas nervös. Der Zeiger war im letzten Viertel
angekommen. Hatten wir überhaupt noch Zeit zum Tanken?
In Unterschächen rief meine Frau plötzlich,
«Tankstelle!» Ich überlegte kurz, schaute auf
die Uhr, dann auf die Benzinanzeige und wendete
schliesslich. Ich tankte in neuer Rekordzeit
und gab wieder Gas. Um 9.50 Uhr erreichten wir
den Parkplatz neben der Kirche von Urnerboden. Bei
der Bushaltestelle warteten schon einige Wanderer.
Hatte es überhaupt noch Platz im Postauto?
Postautofahrt Urnerboden-Klausenpass
Als wir die Haltestelle erreichten, kam auch schon
das Postauto. Obwohl es fast voll war, fanden wir
noch zwei freie Sitzplätze. Der Chauffeur hat das
Postauto souverän durch die engen Kehren manövriert.
Seltsam, aber in einer der übersichtlichsten Kurve
kam uns ein Motorradfahrer auf unserer Seite
entgegen. Der Chauffeur war gezwungen ziemlich hart
zu bremsen. Man muss auch bei wenig Verkehr mit allem
rechnen.
Nach ca. 15 Minuten war der Spass vorbei. Endlich
oben! Der Chauffeur wünschte uns noch einen schönen
Tag, machte aber leider nicht auf den letzten, hohen
Tritt beim Aussteigen aufmerksam. Zwei Sekunden
später lag mein Schatz auf der Klausenstrasse. Fängt
ja gut an! Zum Glück hat sie sich nicht verletzt.
Sogar die nigelnagelneuen Wanderhosen waren ganz
geblieben. Um uns vom Schreck zu erholen, starteten
wir die Wanderung mit Kafi und Gipfeli auf der
Sonnenterrasse vom Restaurant.
Haltestelle Klausenpass mit dem schönen Märcher Stöckli (2381 m) im Hintergrund.
Vorsicht beim Aussteigen!
Klausenpass mit Chlausenchappeli und Restaurant.
In der Bildmitte sieht man den Uri Rotstock (2928 m).
Wanderung zum Fisetenpass
Schnell noch die Kapelle geknipst und dann ging’s los.
Auf den kleinen Umweg zum Gletscherseeli zu verzichten
war ein Fehler (siehe Diashow vom Gletscherseeli). Das
nächste Mal werden wir dem Wegweiser folgen, die Moräne
hochsteigen und einen Blick auf das schöne Seeli werfen.
Es lohnt sich!
Gestreifter Seidelbast (Daphne striata), Steinröschen
Die jungen Blüten sind intensiv rot. Später werden sie weisslich rosa.
Blick in Richtung Urnerboden
Rechts sieht man die Alpstrasse bis zur Bergstation der Luftseilbahn.
Der Wanderweg verläuft oberhalb dieser Naturstrasse.
Diashow mit Fotos vom Gletscherseeli
Der Besuch des Gletscherseelis ist 'freiwillig'. Ob sich der kleine
Umweg lohnt, kannst du nach dem Betrachten der Fotos selbst entscheiden.
Ich genoss den schönen Weg und die Aussicht
auf den Urner Boden. Auf letzteres hätte mein
Schatz verzichten können, denn ihr wird sehr
schnell schwindlig.
Grossblütige Gämswurz (Doronicum grandiflorum), Grossblütige Gemswurz, Grossköpfige Gämswurz
Blick auf die Klausenstrasse und den Urner Boden.
Am Ende der Bergkette befindet sich der Ortstock (2717 m).
Klausenstrasse, Urner Boden und die gegenüberliegenden Berge.
Vor dem Griessbödemli hat man diese wunderbare Aussicht.
Nach einem Picknick mit herrlicher Aussicht
auf den Urner Boden kamen wir an einem Pärchen
mit einem kleinen Hund vorbei.
Der kleine Hund war wirklich süss, so richtig
zum Knuddeln. Etwas später wurden wir von ihnen
überholt. Die zwei gingen einen parallelen,
zwei Meter über unserem Weg verlaufenden Pfad.
Die Frau rief mir lachend zu, «Achtung Hund!».
Ich drehte mich um und war freudig überrascht,
denn der kleine, herzige Hund lief hinter mir her
und wartete auf eine Gelegenheit, um mich zu
überholen. Für ein Tier mit so kleinen Beinchen
war der eingetretene Pfad fast eine Art Bobbahn.
Ich machte Platz und das kleine Hundchen rannte
schnell zu seinem Frauchen. Allerliebst!
Echter Seidelbast (Daphne mezereum), Gewöhnlicher Seidelbast, Kellerhals
Immer wieder eine Freude, wenn man in der kargen Gebirgslandschaft
diese wunderschönen Blüten entdeckt.
Kurz vor dem Gemsfairenhüttli.
Nach kurzweiligem, nur leichten Auf und Ab,
erreichten wir das Gemsfairenhüttli.
Von hier aus sind es nur noch 70 Minuten bis
zum Fisetenpass. Man hat also mehr als die
Hälfte der mit ca. 2 Stunden und 50 Minuten
vorhergesagten Wanderzeit geschafft.
Gemsfairenhüttli (1951 m)
Während der Alpzeit bekommt man hier etwas zu trinken. Ohne Gewähr!
Auf dem weiteren Weg folgt ein kurzes, mit Ketten
gesichertes Stück. Alles nicht der Rede wert,
wobei meine Frau da anderer Meinung war. Als ich
sie darauf aufmerksam machte, dass wir hier in
einer Schafweide spazieren und sie keine Angst
haben müsse, meinte sie wütend, «Ich bin kein Schaf!».
Hasentritt
Die Passage ist sehr kurz und dank den Ketten kein Problem.
Frühlings-Kuhschelle (Pulsatilla vernalis), Frühlings-Anemone, Pelz-Anemone
Links der Clariden und rechts von der Mitte der Klausenpass.
Oben angekommen, hat man einen schönen Blick auf den bereits zurückgelegten Weg.
Fisetenpass (2036 m)
Am Ende dieser Krete liegt der Chamerstock (2123 m).
Nach dem Ketten-Stück sieht man in der Ferne das
Ziel, die Bergstation beim Fisetenpass. Nach einem
Spaziergang durch die Schafweide erreichten wir
den Fisetenpass und mein Schatz konnte sich wieder
etwas beruhigen. Sie flirtete noch mit zwei älteren
Herren und fragte sie nach den Hütten in dieser
Gegend. Will sie tatsächlich einmal zu einer dieser
Hütten hochkraxeln, obwohl sie sogar in einer
Schafweide Todesangst hat?
Alpen-Aurikel (Primula auricula), Frühblümchen
Fisetenpass - Meine Ehefrau erkundigt sich nach Hütten in der Gegend
Der Herr im weissen T-Shirt war schon überall und gab gerne Auskunft.
Langsam hatten wir kalt und gondelten mit der
Seilbahn zum Urner Boden runter. Der nette Herr
in der Talstation nahm uns noch etwas Kleingeld
ab und schon bald waren wir im warmen,
vollgetankten Auto auf dem Heimweg.
Seilbahn Urnerboden-Fistengrat
Super, die Seilbahn fährt nach Bedarf. Einfach einsteigen!
Schlusswort
Die Wanderung ist ein Traum! Man muss nirgends
Angst haben und die Aussicht ist fantastisch.
Ich werde die Tour im nächsten Frühling nochmals
begehen. Es gibt sicher schöne Blumenfotos, denn
der Seidelbast wächst sogar in den Wanderweg hinein!
Wer fit und früh dran ist, der kann noch vom
Fisetenpass zum Chamerstock wandern. Die Aussicht
ins Glarnerland und auf Brunwald ist lohnenswert.
Für den Abstecher muss man ca. 2 Stunden rechnen
(hin und zurück). Diese Wanderung findest du auch
auf meiner Homepage.