Wirzweli - Arvigrat
Wirzweli - Arvigrat - Gräfmattnollen - Gräfimattstand - Gummenalp - Wirzweli
Dauer: ca. 6 Std. 10 Min.
Distanz: ca. 14,1 km
Höhenmeter: 952 m rauf / 591 m runter
Anforderungen: weiss-rot-weiss, T3
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Karte
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Wirzweli-Bergstation Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli (1214 m) -
Langbodenstübli - Arvigrat (2013 m) - Gräfmattnollen (2034 m) -
Gräfimattstand (2048 m) - Alp Laucheren - Chällenhütte (1735 m) -
Schellenfluehütte - Langbodenhütte (Egg) - Ronenhütte (1568 m) -
Gummenalp (1578 m) - mit Seilbahn runter nach Wirzweli-Eggwald (1213 m) -
zu Fuss zur Bergstation Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli (1214 m)
Wirzweli - Gummenalp - Arvigrat - Gummenalp - Wirzweli
Kürzere und einfachere Variante, aber auf dem Grat immer noch T3!
Dauer: ca. 4 Std.
Distanz: ca. 9,6 km
Höhenmeter: 510 m rauf / 510 m runter
Anforderungen: weiss-rot-weiss, T3
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Karte
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Wirzweli-Bergstation Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli (1214 m) -
Wirzweli-Eggwald (1213 m) - mit Luftseilbahn zur Gummenalp (1578 m) -
Ronenhütte (1568 m) - Langbodenhütte (Egg) - Schellenfluehütte -
Arvigrat (2013 m) - auf gleichem Weg zurück - Schellenfluehütte -
Langbodenhütte (Egg) - Ronenhütte (1568 m) - Gummenalp (1578 m) -
mit Seilbahn runter nach Wirzweli-Eggwald (1213 m) - zu Fuss zur
Bergstation Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli (1214 m)
Diashow mit weiteren Fotos dieser Wanderung
Arvigrat (2013 m)
Blick in Richtung Gräfimattnollen (2034 m) (links). Rechts unten liegt der
Sarnersee. Links, im Hintergrund, sieht man sogar Eiger, Mönch und Jungfrau.
Wanderbericht
Wanderung vom Mittwoch, 5. September 2018
Gemäss Wetterbericht sollte es einen prächtigen Tag mit
einigen harmlosen Quellwolken geben. Dementsprechend
erwartete ich einen grossen Ansturm auf die Luftseilbahn
zum Wirzweli. Der Arvigrat hat mich schon lange gereizt.
Also im Internet kurz recherchiert, zwei Karten ausgedruckt
und schon sass ich um 8.30 Uhr in Dallenwil, in der grossen
Luftseilkabine. Allein!
Bei der Bergstation das gleiche Bild, einige Hasen und
ich. Nach einem zehnminütigen Fussmarsch stand ich bei
der Talstation der Luftseilbahn Eggwald-Gummenalp. Die
nette Seilbahnangestellte liess mich auch allein
hochfahren und so konnte ich relativ früh loswandern.
Luftseilbahn Eggwald-Gummenalp
Ich folgte einem Tourenvorschlag aus dem Internet. Bei
dieser Variante muss man von der Gummenalp, auf einer
Alpstrasse, wieder ca. 180 Höhenmeter hinunterlaufen
(bei der Ronenhütte rechts bleiben), bis zum Punkt
«Sagenplatz 1400 m», bevor man in den offiziellen
Aufstieg zum Arvigrat gelangt (Markierung auf dem Boden
beachten).
Ich würde ein anderes Mal auf die Luftseilbahn zur
Gummenalp verzichten und von Wirzweli aus direkt zum
Punkt «Sagenplatz 1400 m» hochwandern. In der Karte
habe ich diese Variante eingezeichnet.
Der Aufstieg im Wald hat es in sich. Er ist steil und
ich musste mich an einigen Stellen an den Wurzeln der
Bäume hochziehen. Runter möchte ich dort nicht müssen,
schon gar nicht bei nassem Wetter. Dagegen war der
Aufstieg vom Brisenhaus zum Brisen ein Kindergeburtstag.
Das Erlebnis in der Natur ist aber wunderschön, vor allem
im oberen Teil, wenn sich der Wald etwas lichtet und man
freie Sicht auf das Stanserhorn hat. Hier habe ich eine
längere Pause gemacht.
Aufstieg zum Arvigrat mit Stanserhorn im Hintergrund
Zu meiner Freude kamen dann doch noch einige Wanderer
hochgeschnaubt. Da ich als erster hoch und als
letzter runter ging, weiss ich genau, wer an diesem Tag
alles diese Tour gemacht hat: zwei ältere Pärchen, zwei
junge, sportliche Paare, zwei Frauen, ein deutscher
Tourist mit seiner Tochter und seinem Sohn – und ich.
Mit allen Leidensgenossen habe ich mich mehr oder weniger
lang unterhalten. Man ist irgendwie für einen Tag wie eine
kleine Familie - einfach ohne Streit. Entgegen kam uns
nur ein einziger Herr. Der kraxelt vermutlich immer noch
irgendwo im steilen Wald herum.
Panorama beim Aufstieg
Pilatus, Stanserhorn, Rigi, Buochserhorn
Nach ca. 3 Stunden hatten wir den höchsten Punkt vom
Arvigrat erreicht.
Leider hatten sich in Richtung Engelberg dichte und zum Teil
auch dunkle Wolkenfelder ausgebreitet. Sogar Nebelschwaden
zogen für kurze Zeit zu uns hoch. Da hatte uns der
Wetterbericht aber etwas Anderes versprochen.
Arvigrat mit Nebel und Wolken
Panorama vom Arvigrat (2013 m)
360 Grad Panorama vom Arvigrat (2013 m)
Wie weiter? Eigentlich wollten wir alle noch zum
Gräfimattnollen und zum Gräfimattstand. Ein von weiter
angereistes Ehepaar trotzte dem Wetter und machte sich
auf den Weg zum Gräfimattnollen. Ich wartete noch
die Entwicklung des Wetters ab, denn
zwischendurch gab es immer wieder kurze Aufhellungen.
Ursprünglich wollten die beiden Frauen über Wagenleis
(T4!) und den Lutersee nach Engelberg absteigen.
Wehmütig blickten wir ins sonnige ‘Unterland’. Rigi
und Stanserhorn präsentierten sich fast wolkenlos.
Arvigrat (2013 m)
Blick in Richtung Stanserhorn, Rigi, Buochserhorn und Brisen.
Nach ca. 45 Minuten gaben wir auf und entschlossen uns
für den direkten Abstieg zur Schellenfluehütte. Die Runde
über Gräfimattnollen, Gräfimattstand und Chälenhütte zur
Schellenfluehütte hätte ca. eine Stunde gedauert
(ca. 5,6 km). Ich hatte aber keine Lust meine schwere
Kamera unnötig herumzuschleppen. Auf wolkenverhangene
Luis Trenker Fotos kann ich verzichten. Ich möchte die
Touren von ihrer schönsten Seite präsentieren.
360 Grad Panorama vom Arvigrat (2013 m)
Der Abstieg in der zertrampelten Alpweide war nass und
rutschig. Die Kühe hatten ganze Arbeit geleistet. Prompt
landete ich auch einmal auf meinem Hintern. Da ich keine
Jacke dabei hatte und langsam fror, verzichtete ich auf
einen Besuch in der Alpwirtschaft Schellenfluehütte.
Zügig wanderte ich auf der Alpstrasse, via Langbodenhütte
(Egg) und Ronenhütte zur Gummenalp.
Da die Terrasse des Bergrestaurants Gummenalp auch noch
im Schatten der Wolkendecke lag, entschied ich mich für
einen schnellen Abstieg mit der Luftseilbahn. Wie ich
in einem kurzen Gespräch vernahm, war die schöne
Aussichtsterrasse zur Mittagszeit voll. Es sei sogar
die Rösti ausgegangen.
Luftseilbahn Dallenwil-Wirzweli
In Wirzweli wurde ich endlich von der wärmenden Sonne
verwöhnt. Nach ca. 15 Minuten erreichte ich die
Bergstation der Luftseilbahn nach Dallenwil. Die Fahrt
mit zwei Frauen und ihren Kindern war äussert kurzweilig.
Ich amüsierte mich köstlich ab ihren neugierigen Fragen.
Stolz zeigten sie mir ihre dreckigen Schuhsohlen. Als ich
ihnen meine sicher viel schmutzigeren Sohlen zeigen wollte,
waren diese zu meiner Überraschung völlig sauber. Dies
fanden die Kinder äusserst lustig und es gab viel Gelächter.
Was für ein schöner Abschluss dieser Wanderung!
Nachtrag vom Montag, 10.9.2018
In der Hoffnung auf besseres Wetter, habe ich die Tour
nochmals gemacht. Diesmal fuhr ich mit der Luftseilbahn
auf die Gummenalp und wanderte von dort, via Ronenhütte
zur Schellenfluehütte. Dort zweigt rechts ein steiler
Wanderweg ab, über den man auf einen Sattel und
schliesslich auf den Arvigrat gelangt.
Nach ca. zweieinhalb Stunden war ich oben. Leider spielte
mir das Wetter erneut einen Streich. Wie beim ersten Mal,
stauten sich in Richtung Engelberg die Wolken. Alle anderen
Gebiete waren wolkenfrei.
Der Arvigrat hat auch im Nebel seinen Reiz.
360 Grad Panorama vom Arvigrat (2013 m) - Aussicht beim Kreuz
Dieses Mal besuchte ich sogar das etwas weiter unten
liegende Holzkreuz. Leider ist der Weg nicht markiert
und nicht überall gut erkennbar. Prompt verpasste ich
den richtigen Pfad und ich musste mir in der steilen Alpweide
einen eigenen suchen. Zu allem Übel kommentierten die auf
dem Gipfel sitzenden Frauen lautstark mein Umherirren.
Holzkreuz unterhalb vom Arvigrat (2013 m)
Blick auf den Sarnersee.
Danach wanderte ich via Gräfimattnollen und Gräfimattstand
zur Alp Laucheren. Von dort ging es über die Chälenhütte
zur oben erwähnten Schellenfluehütte und dann auf dem
gleichen Weg zurück zur Gummenalp und mit der Luftseilbahn
nach Wirzweli.
Abstieg vom Arvigrat - Blick in Richtung Gräfmattnollen (rechts)
Mir gefallen die vielen Blau-, Grün- und Gelbtöne
auf dieser Aufnahme. Vor allem aber
das auf dem Rücken liegende Steinmanndli. Einmal
entdeckt, schaut man nur noch dorthin.
Vom schmalen Weg zwischen Gräfimattstand und der Alp
Laucheren war ich nicht begeistert. Auf ihm quert man
einen steilen, rutschigen Schiefersteinhang. Ausrutschen
möchte ich dort nicht! Zumal ich ganz allein unterwegs
war. Gemäss dem Älpler von der Alp Laucheren war ich an
diesem Tag erst der zweite Wanderer der diese Route
gewählt hat.
Gräfimattstand (2048 m)
Vorsicht bei Nässe!
Nachtrag vom Donnerstag, 20.9.2018
Beim dritten Anlauf war der Himmel fast wolkenlos, auch
in Richtung Engelberg. Ich stieg wieder über Gummenalp
und Schellenfluehütte auf. Auf den Alpen hatte es nur
noch ganz wenige Kühe. Beim Aufstieg konnte ich den
Abtransport von weiterem Vieh beobachten. Oh je, der
Winter kommt!
Auf dem Sattel kam mir ein italienisch sprechender
Bergsteiger entgegengesprungen. Er hielt in einer Hand
einen Selfiestick mit einem normalen Handy und rannte
in einem unglaublichen Tempo den Grat und die Wiese zur
Schellenfluehütte hinunter. Dieses verzitterte Video
würde ich nicht einmal gegen Bezahlung anschauen.
Arvigrat - Panorama beim Kreuz
Holzkreuz unterhalb vom Arvigrat mit Blick auf den Sarnersee
Arvigrat - Panorama beim Kreuz
Auf dem Gipfel traf ich nur gut gelaunte Wanderer und
hatte einige nette Gespräche. Ich besuchte nochmals
das Holzkreuz. Den Weg kannte ich ja nun!
Beim Abstieg wurde ich von einer Drohne gefilmt. Zwei
junge Männer hatten sie hochgeschleppt und vom Gipfel
aus gestartet. Spannend, wenn einem auf dem schmalen
Grätli so ein Teil um die Ohren fliegt. Kann man
sich an der festhalten, wenn man stürzt?
Nach einem Besuch von Gräfmattnollen und Gräfimattstand,
ging ich wieder über die Schellenfluehütte und die
Gummenalp zurück nach Wirzweli. Auf den schmalen Weg
durch den Schieferhang zur Alp Laucheren hatte ich
dieses Mal keine Lust.
360 Grad Panorama beim Gräfimattstand (2048 m)
Vom Arvigrat bin ich begeistert, sonst wäre ich ja
nicht innert so kurzer Zeit drei Mal dort oben gewesen.
Ich freue mich jetzt schon auf einen Besuch im Frühling!